Der Entwurf sieht vor, das lang gestreckte Wettbewerbsgebiet von ca. 1.2 km in fünf Teilbereiche zu gliedern.
In jedem dieser Gebiete gibt es einen Freiraum, der mit unterschiedlichen Nutzungen bespielt wird. Eine zentrale Achse, die „Green Line“ in Nord-Süd-Ausrichtung durchzieht das Gebiet und verbindet die Stadtteile Münster Zentrum mit Münster Süd.
Ziel dabei ist es, bestehende Barrieren aufzulösen, die Gebiete miteinander zu verbinden und Freiräume für die Bewohner und Besucher zu schaffen.

Barrieren auflösen.
Die „Green Line“ ist ein Verbindungselement zwischen den Quartieren, dass das Wettbewerbsgebiet in einer fließenden Bewegung verbindet und ein verstärktes Gemeinschaftsgefühl in dem neuen Gebiet gewährleistet. Auf einfache Weise passt das Projekt die Idee eines klar verständlichen Strangs zusammen, der den Bestand, die Stadt, und die Landschaft miteinander verbindet.
Gebiete verbinden.
Die verbindende begrünte Linie, die die Quartiere miteinander vernetzt, bietet Zugang zu allen Bereichen, öffentlichen Gebäuden und Freizeitaktivitäten.
Entlang dieser Route entstehen Plätze, sogenannte „Spots“, mit individuellen Räumen für das jeweilige Gebiet.
Freiräume nutzen.
Der Grünzug des angrenzenden Südparks wird aufgenommen und auf die Verbindungselemente, die „Urban Bridge“[2] und die „Green Bridge“[5] übertragen und weitergeführt. So entsteht ein nachhaltiges Quartier mit einem ausgewogenen Verhältnis, zwischen städtisch geprägter Bebauung, und öffentlich nutzbarem Freiraum.

Typologie.
Die fünf Quartiere ermöglichen ein Leben und Arbeiten im städtischen Umfeld in Bahnhofsnähe, im belebten Network-Quartier, im kreativen Viertel, oder im grünen Wohnquartier.
Die Wohnungstypologien und kollektive Einrichtungen sind Ausgangspunkt einzigartiger Entwicklung. Durch Erdgeschosszonen, die mit Gewerbe oder Einzelhandelsflächen bespielt werden, entsteht ein durchmischtes Viertel mit einem vielfältigen Nutzungsangebot. Der Mix aus Wohnungen, Dienstleistungen, Arbeiten, Gewerbe und Einzelhandel nimmt die vorherige Nutzung des Bestands auf und führt das Münsteraner Modell einer sozial gerechten Bodennutzung fort. Für die Bewohner entsteht ein breites Spektrum an Wohntypologien für verschiedene Lebensstile, wie z.B. Familien, Singles, Senioren und Wohngemeinschaften.

Während die Bau- und Nutzungsdichte in Bahnhof- und Gleisnähe deutlich höher ist, nimmt sie zum landschaftlich geprägten Stadtrand deutlich ab. Ebenfalls wird der Lärmschutz zum Osten an der angrenzenden Bahnstraße durch erhöhte Baukörper berücksichtigt. Im südlichen Teil des Gebietes entstehen Wohnblöcke mit begrünten Innenhöfen und naturnahen Spielplätzen, die einen behutsamen Übergang in die historische Bebauung Münsters ermöglichen. Die drei Hochpunkte in Form von einem Wohnturm im Süden sowie zwei Bürotürmen im Norden, setzen Akzente in dem Stadtbild von Münster und machen das Gebiet von außen erkennbar. Um dem Hauptbahnhof die bisher vermisste Aufenthaltsqualität zu geben, gibt es eine direkte Anbindung vom Bahnhofsvorplatz durch einen Treppenaufgang in dem angrenzenden Gebäude in das geplante Gebiet. Dort können Reisende und auch kurzzeitig Wartende verweilen und das ansässige gastronomische Angebot wahrnehmen. Ein besonderes Gestaltungselement sind die ehemaligen Gleiskörper, die den Bezug zur ehemaligen Nutzung des Gebietes schaffen [1].
Die alte Bahnbrücke über der Hafenstraße wird als Urban Bridge [2] neu interpretiert und führt die Green Line als Fuß- und Radfahrerverbindung fort. Um die Brücke trotz des Straßenlärms attraktiv zu gestalten, gibt es begrünte Treppenpodeste die den Lärm der Straße dämpfen und gleichzeitig als Sitzgelegenheit genutzt werden können.
Der Network Spot [3] schafft einen Raum für die angrenzenden Büro- und Co-Working-Nutzungen. In den Erdgeschosszonen befinden sich Cafés, Restaurants oder Bistros. Organisch gestaltete Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.
In dem neuen Creative Spot [4] werden die ehemaligen Nutzungen rund um den alten Güterbahnhof, wie z.B. Proberäume erhalten. Künstlern und Musikern wird in der bestehenden Halle und in neuen Flächen in Form von kleinen, punktuellen Ateliers und Werkstätten Raum für Kreativität zur Verfügung gestellt. Künftig sollen hier Konzerte, Kunstevents und viele weitere Veranstaltungen für Jung und Alt stattfinden.
In der Mitte des neuen Stadtteils entsteht der großzügige Park - der Green Spot [5], als zentraler Erholungsraum und Erweiterung des Südparks. Angrenzend daran, steht die Green Bridge [5], die wie eine Art Brückenbalkon über den Gleisen schwebt und ein weitläufiges Panorama auf Münster bietet. Die Brücke ist ein eingeschossiger Baukörper, mit begrünter und begehbarer Dachfläche, der im Inneren sowohl Büronutzungen als auch ein Restaurant mit Rooftop Bar beinhaltet. Die Fußgänger gelangen über Rolltreppen, sowohl in das Gebäude als auch auf den Dachbalkon, und erleben damit Münsters Vision der Zukunft.
Im südlichen Teil des Gebietes liegtIm südlichen Teil des Gebietes liegt der Activity Spot [6]. Hier können sich die Bewohner beim Beachvolleyballturnier, beim Skaten oder beim Trampolin springen mit der Nachbarschaft messen. Die tief liegende Spielfläche des Volleyballfeldes kann im Winter zu einer großflächigen Eisfläche umgenutzt werden. Der Marktplatz, der sogenannte Market Spot [7] soll die vorhandenen Strukturen der Nahversorgungen aufgreifen und schafft für das familiäre Wohnen einen guten Austauschort und zentralen Punkt für Nachbarschaftstreffen und einen Wochenmarkt.
Diese Arbeit ist eine Teamarbeit.